Pokój,
 6. April – 4. Mai 2013
Pressetexte
Pokój
2013,
Eröffnung der Ausstellung
am Samstag, dem 6. April 2013 um 19 Uhr
Diese Bedeutung in des Wortes schönster Offenbarung ist im polnischen „zwrot“ noch stärker, denn es kann auch eine Rückerstattung meinen. Bevor wir uns dem anderen öffnen, haben wir dazu von ihm schon den Anreiz bekommen. Meine Hinwendung ist also in Wahrheit ein Zurückgeben. Wie auch immer: Indem wir uns anderen zuwenden, verändern wir uns – oder, anders gesagt, indem wir uns von innen nach außen wenden – was an sich schon eine Kunst ist.

Fünf Künstlerinnen, die aus Polen stammen und in Berlin leben. Fünf persönliche Geschichten & Handschriften. Sie alle sind zu Resultaten gelangt, die sich vom Konventionellen der Kunst entfernen, aber zugleich Traditionen bewahren. Das reicht von Kinga Dunikowskas* Installationen, die in Fluktuation zwischen Realität und Fiktion die Relevanz medialer Inszenierung hinterfragen, bis zu Selbstbildnissen in kubistisch-humanoider Reduktion von Katharina Kolesinski. Davon wiederum sind die sphärischen Bilder von Zuzanna Skiba nur scheinbar weit entfernt, bevor man sie als energetische Felder innerer Spannungen begreift. Und von Monika Jareckas korrekt errechneten Raum-Intervallen, die derzeit ins urwüchsig Turbulente diffundieren, hin zu den Installationen von Marcelina Wellmer an der Schnittstelle von Computer und Malerei bilden die Konstruktivität und das Phänomen des Zufälligen mehr als nur eine virtuelle Brücke. Es handelt sich tatsächlich um fünf sehr spezielle künstlerische Haltungen, die dennoch ganz offen miteinander korrespondieren und sich somit verbinden – und sei es „nur“ in der jeweils eigenen stilistischen wie emotionalen Konsequenz.
Ralf Bartholomäus